In vielen Unternehmen werden Gefühle beim Managen von Unternehmen tabuisiert. Auseinandersetzungen sollten nur auf der Sachebene geführt werden, Entscheidungen mit „kühlem Kopf“ getroffen werden. Wer sich als Manager zu sehr von Emotionen leiten lässt, wäre für diesen Beruf nicht geeignet. Diese Vorgehensweise widerspricht den Ergebnissen der Neurobiologie und schneidet uns von Fähigkeiten ab, die sich über Millionen von Jahren in der Evolution entwickelt haben.

Gefühle helfen uns, sehr schnell Ereignisse einzuschätzen und Handlungsoptionen zu entwickeln, sehr viel schneller, als dies mit bewussten Gedankengängen möglich ist. Die Vernunft ohne Unterstützung unserer Gefühle ist ein schlechter Ratgeber. Genauso nachteilig ist es aber auch, wenn wir uns nur auf unsere natürlichen Emotionen verlassen würden, weil sie uns wichtige Hinweise geben, uns aber auch fehlleiten können. In einer Situation wichtiger Entscheidungsfindung spüren wir ein Bauchgrummeln, ohne dass wir genau begründen können, warum. Wir analysieren die Argumente und merken, dass die Ressourcenabschätzung eines Projektes zu großzügig erfolgte und damit die Ergebnisse in Gefahr geraten. Es kommt also nicht darauf an, Gefühle aus dem Wirtschaftsleben zu verbannen, sondern sie zu integrieren und zur Unterstützung unseres Management-Handelns einzusetzen.

Lernen Sie, Ihre Gefühle im Arbeitsalltag wahrzunehmen und in Ihre Handlungen zu integrieren. Ermutigen Sie auch Ihre Mitarbeiter dazu. Lassen Sie Gefühlsäußerungen in Auseinandersetzungen zu, angenehme wie auch unangenehme. Sorgen Sie dafür, dass solche Gefühlsäußerungen in einer nicht destruktiven Art dominieren. Zu wenig engt ein, zu viel kann von der Aufgabe ablenken.

Posted in: Zehn “Managementweisheiten”, die der Evolutionsmanager anders sieht:

Akzeptieren

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Mehr erfahren